Sucht als Ursache und Folge von Gewalt
Suchtprobleme und Gewalt sind eng miteinander verbunden. Die Hälfte bis zwei Drittel aller Klientinnen und Klienten in Suchtberatung und -behandlung haben Misshandlung oder emotionale Vernachlässigung in der Kindheit erlebt. Viele davon leiden unter unbehandelten posttraumatischen Störungen. Umgekehrt sind Suchtprobleme der Eltern ein wichtiger Risikofaktor für Gewalt und Vernachlässigung im Kindesalter. Seit Frühjahr 2012 fördert das Bundesministerium für Bildung und Foschung (BMBF) deshalb das CANSAS-Netzwerk. Seine Ziele sind es, besser zu verstehen, wie Suchtprobleme und Gewalt zusammenhängen, Behandlungsansätze für Betroffene zur Verfügung zu stellen und den Blick der Suchthilfe auf Gewalterlebnisse bei Klientinnen und Klienten und ihr Risiko, Gewalt gegen ihre Kinder auszuüben, zu schärfen.
Inzwischen liegen erste Ergebnisse aus dem Netzwerk vor, die im Rahmen eines Fachtages am 28.05.15 vorgestellt und diskutiert wurden. Einen besonderen Stellenwert hatte dabei die Frage, wie die wachsenden Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen Sucht und Gewalt ihren Weg in die Praxis der Suchthilfe finden können.
An dieser Stelle finden Sie die Materialien zu den Vorträgen und den Workshops
Vorträge
Zusammenhänge zwischen Trauma und Sucht – Die besondere Rolle von Emotionen und Stress
– Prof. Dr. Sven Barnow, Julia Holl, Heidelberg
– PD Dr. Ingo Schäfer, Hamburg
Gewalt als Folge von Sucht, Sucht als Folge von Gewalt – was kann präventiv getan werden?
– Dr. Silke Pawels, Hamburg
Workshops
Workshop 1 : Gruppenbehandlung bei traumatisierten Suchtkranken. Das Therapieprogramm „Sicherheit finden“
Workshop 2 : Trauma – Sucht – Mädchen. Das Therapieprogramm „Sicherheit finden“ bei weiblichen Jugendlichen
Workshop 3 : „Kinder Suchterkrankter“ – Prävention von Kindeswohlgefährdungen in Suchtfamilien durch Screenings?
Workshop 4 : „Learning How to Ask“ – Ein Training zu Gesprächen über Traumatisierungen für Mitarbeiter der Suchthilfe
Fotos